MAZ, 20.12.2014
Nuthetal erhält Familienzentrum mit Leih-Omas
Neue Einrichtung soll bereits im Januar öffnen.
Landkreis fördert das Projekt im ersten Jahr mit 40 000 Euro – später mit jährlich 25 000 Euro
Nuthetal – In der Gemeinde Nuthe-tal entsteht ein Familienzentrum, das unter anderem“ werdenden Eltern“, Alleinerziehenden und Eltern mit Kindern im Vorschulalter Angebote unterbreiten und einen Treffpunkt bieten soll. Die Gemeindevertreter haben dem Projekt jüngst einstimmig ihren Segen gegeben. Das Familienzentrum soll bereits im Januar öffnen. „Wir sind da ganz optimistisch, dass das klappt“ , sagte Elvira Schmidt, Vorsitzende des Vereins „Mehrgenerationenhaus Nuthetal“ , der MAZ. Der Verein wird Träger der neuen Einrichtung sein, die auch ins Mehrgenerationenhaus (MGH) einzieht.
Fürs Familienzentrum, das bei seinen Angeboten auch viel auf ehrenamtliches Engagement setzen will, stehen jährlich 50 000 Euro zur Verfügung. Der Landkreis fördert das Zentrum im ersten Jahr mit 40 000 Euro, im zweiten Jahr mit 35 000 Euro. Ab dem dritten Jahr steuert er jährlich etwa 25 000 Euro bei, die anderen 25 000 Euro trägt die Gemeinde. Damit Fördermittel nicht zweckentfremdet eingesetzt werden, will die Kreisverwaltung vierteljährlich die Arbeit der Familienzentren bewerten.
Ein Leiter oder eine Leiterin des Nuthetaler Familienzentrums wird derzeit über eine Ausschreibung gesucht, die noch bis Ende 2014 läuft. „Es sind schon eine Menge Bewerbungen eingegangen“, sagte Elvira Schmidt.
Der künftige Chef oder die Chefin des Zentrums haben In den ersten Monaten Aufbauarbeit zu leisten, müssen aber nicht bei Null anfangen. Es liegt bereits ein zwölfseitiges Konzept vor, das unter Einbeziehung zahlreicher Vereine entstanden ist. Außerdem gibt es schon allerlei Aktivitäten in Nuthetal, die gut unter das Dach des Familienzentrums passen. Ein Schwerpunkt soll auf Offerten für Kleinkinder bis zu einem Alter von drei Jahren und deren Eltern liegen. „Die jungen Eltern sollen gleich wissen: Im Familienzentrum können wir uns treffen, dort haben die Kinder auch die Chance, zum Beispiel herumzukrabbeln“, sagte MGH-Vereinschefin Elvira Schmidt. Die lockeren Treffen im Haus sollen mit verschiedenen, Angeboten und Informationen verknüpft werden. „Da wollen wir uns auch an den Wünschen der Eltern orientieren“, sagte Schmidt. Geplant ist etwa, die Bewegung der Kinder zu fördern. „Außerdem wollen wir Eltern zeigen, wie sie ihre Kinder möglichst früh an Bücher und ans Lesen heranführen.“ –
Die Gemeinde Nuthetal baut bei ihren Angeboten für junge Eltern auch auf seine aktive Seniorenschaft. „Es wäre jammerschade, wenn man sie nicht miteinander bekannt machen würde“, so Elvira Schmidt. „Das generationsübergreifende Konzept ist das, was Nuthetal von einigen anderen Familienzentren unterscheiden wird“, sagte sie. Im Konzept ist etwa die Rede vom Aufbau einer „Großeltern-Börse“. Wenn Oma und Opa nicht in der näheren Umgebung wohnen, sollen junge Eltern und Alleinerziehende im Familienzentrum Senioren finden, die für einige Stunden die Betreuung der Kinder übernehmen. Die rüstigen Ruheständler könnten als Babysitter einspringen, wenn die Eltern zum Beispiel einen Theaterabend ohne ihre Schützlinge erleben wollen oder wenn im Job so viel zu tun ist, dass sie an bestimmten Abenden ihre Kinder erst spät abholen können.
Nuthetals Familienzentrum wird zwar seinen Sitz im Mehrgenerationenhaus in der Bergholz-Rehbrücker Schlüterstraße haben, es soll aber für Menschen in allen sechs Ortsteilen da sein. Die MGH – Vereinschefin spricht von einem „mobilen Familienzentrum „, das auch in Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf aktiv sein werde.
von Jens Steglich